Sorry, es gibt kein Bienensterben…

zumindest nicht in der kommerziellen Bienenhaltung. Man ließt jetzt fast täglich die Bienen sterben uns weg, aber ist das wirklich wahr? Ich würde sagen nein. Schaut man sich die Statistik auf Wikipedia an, so erkennt man, dass es jedes Jahr mehr Bienenvölker gibt. 1991 gab es noch über 1 Million Bienenvölker in Deutschland. Leider hat die Statistik eine große Lücke, so dass der nächste Eintrag erst wieder 2006 erfolgt ist. In der Zeit scheinen wirklich etwa 400.000 Völker gestorben zu sein. Irgendwas muss da in der Zeit passiert sein.

Ab 2006 geht Zahl der Völker noch ein wenig nach unten, steigt dann allerdings jedes Jahr an. Von 2012 bis 2017 hat sich die Anzahl um 170.000 Völker von 622.000 auf 792.000 erhöht. Ein ganz schöner Anstieg. Geht diese Wachstumskurve so weiter, sind 2019 sicher schon fast 900.000 Völker in Deutschland unterwegs. Von einem großen Bienensterben kann hier also nicht gesprochen werden.

Jetzt kommt allerdings die Kehrseite der Medaille. Unsere Hochleistungsbienen holen sich alles an Futter was sie kriegen können. Bei dem wenigen Nahrungsangebot aufgrund von Monokulturen und stetiger Verstädterung, haben die Bienen kein leichtes Spiel mehr. Viel größere Probleme haben allerdings die Wildbienen. Um die wird sich nicht so stark gekümmert wie um die kommerzielle Hochleistungsbiene. Sie bleibt einfach auf der Strecke, da die Honigbienen das wenige Futter einfach wegfressen. Mit jedem neuen Bienenvolk wird es schwieriger für die Wildbienen.

Was kann man dagegen tun?

Es ist einfacher als man denkt! Gebt den Bienen Futter und ein Zuhause. Falls Ihr einen Garten oder Balkon habt, dann sät einfach eine Bienen Blumenmischung aus. Schon ein paar Quadratmeter bringen viel. Die Blumen sehen auch super aus. Alles schön bunt und im Sommer ist dort die Hölle los. Wir haben auch schon seit ein paar Jahren im Garten eine Bienenecke. Immer wieder toll anzusehen. Die Saatgutmischungen heißen Bienen- und Hummelmagnet, Bienenparadies, Bienenweide oder Bienen Mischung. Die Samen kosten nicht die Welt und bringen viel Farbe und gesumme auf Euren Balkon oder in den Garten.

Um die Wildbienen zusätzlich zu unterstützen, könnt Ihr noch ein sogenanntes Bienenhotel kaufen oder selber herstellen. Wildbienen lieben Löcher in Holz. Wir haben bei uns ein Bienenhotel, finden aber auch immer wieder nistende Wildbienen wo man sie gar nicht vermutet. Zum Beispiel haben wir am Spielturm der Kinder auch schon Wildbienen gefunden. In falsch gebohrten Löchern haben es sich die kleinen Racker direkt gemütlich gemacht.

Fazit:

Man kann nicht von generellem Bienensterben sprechen. Es gibt immer mehr Honigbienen und diese verdrängen Stück für Stück die Wildbienen. Die Wildbienen haben auch keinen Imker der sich um sie kümmert. Daher sollte man, sofern man die Möglichkeit hat, die Wildbienen mit Insektenhotels und zusätzlichem Futter unterstützen.

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