Lange habe ich mich um EA189 Schummelsoftware Update von VW gedrückt. Aus gutem Grund wie sich herausstellte. Mir wurde allerdings vom Landkreis angedroht das mein Auto zwangs stillgelegt wird, wenn ich das Update nicht mache. Na toll habe ich mir gedacht und es dann Anfang diesen Jahres machen lassen. Mein Auto habe ich damals mit 63.000km gebraucht gekauft. Es war Scheckheft gepflegt und kam aus dem Bestand der Bundeswehr. Das Update wurde dann bei 230.000km durchgeführt. Direkt nach dem Update habe ich gemerkt, die Leistung in den unteren Drehzahlbereichen ist kleiner geworden bzw fühlte sich das Anfahren anders an.
Nach einem Monat und ziemlich genau 3000 Kilometern war es dann auf der Autobahn soweit. Zack, Rumpel, Krach, Notlauf und mit 30km/h auf den nächsten Rastplatz geruckelt. Das OBD Gerät zeigte gleich Injektor Fehler an Zylinder 4 an. Abschleppen und Co waren natürlich Sonntagabend um 20 Uhr ein Traum.
Ich habe mich dann im Internet etwas schlau gemacht und relativ schnell herausgefunden, dass dieses Phänomen der kaputtgehenden Injektoren nicht selten auftritt. Also habe ich meinen Wagen zum selben VW Partner schleppen lassen bei dem das Update gemacht wurde und gefragt, ob das ein Kulanzfall ist und ob das vielleicht öfter vorkommt. Der gute Mann hat ein wenig rumgedruckst, wollte aber nicht mit der Sprache rausrücken ob sowas öfter vorkommt. Zumindest hat er mir gesagt mit einem gepflegten Service Heft könnte man die Kulanz beantragen.
Da ich mein Serviceheft mittlerweile verloren hatte, die Services allerdings alle ordentlich habe durchführen lassen, habe ich die Kulanz anfragen lassen. Nachdem ich alle Rechnungen für die Services eingereicht habe, rief mich das Autohaus an und teilte mir mit, Kulanz kann ich mir abschminken weil bei der 60.000er Inspektion der Kraftstofffilter nicht gewechselt worden ist. Ich habe mich gefragt woher die das wissen und die meinten nur das steht in dem Online Service Buch drin. Eingetragen von einem Skoda Autohaus. Da dachte ich nur geil, da haste selber jeden Service gemacht, der erste Service wird sogar von einem Skoda Autohaus gemacht und die machen es nicht richtig… Das war noch bevor ich das Auto gekauft hatte.
Also bleibe ich nun auf dem Schaden von 900€ sitzen. Danke Volkswagen. Ihr baut in zweierlei Hinsicht Kacke und ich muss dafür nun bezahlen.
Klar kann der Injektor Aufgrund der Laufleistung von 230.000km aufgetreten sein, das glaube ich allerdings nicht. Ich fahre zu 85% nur Autobahn und das noch nichtmal schnell. Vor dem Update hatte ich nie Probleme damit.
Was ich aus der Nummer gelernt habe:
- Volkswagen / Skoda / Audi / Seat etc sind Verbrecher
- Service wird dort eher klein geschrieben
- Der Kunde wird nicht darauf hingewiesen dass es sich um ein Kulanzfall handeln könnte
- Scheckheft gepflegte Wagen zu kaufen macht keinen Sinn wenn man nicht jeden Haken im Scheckheft prüft (wer macht das schon)
- VW gibt auf jede Menge Teile die im Schummelauto eingebaut wurden ziemlich lange Kulanz. 2 Jahre nach Update der Schummelsoftware bis 250.000 KM. Nur finden die dann ein anderen banalen Grund die Kulanz zu vewwähren.
- Ich kaufe vermutlich nie wieder was der Volkswagen AG obwohl ich eigentlich vorhatte mir den Nachfolger sogar Neu zu kaufen.
- Ich hoffe die myRight Sammelklage hat Erfolg und ich bekomme Schadensersatz. Am besten sollen die gleich mehrere Milliarden an die Kunden blechen. Mehrfach verarscht zu werden ist echt kein guter Stil.
Ich hoffe ich konnte jemanden hier helfen.
Habt Ihr das gleiche bei VW erlebt?